Anstrengender Jahreswechsel

Für Feuerwehrmänner ist Silvester immer ein Überraschungspaket. Die zentrale Frage, die sich die Einsatzkräfte Jahr für Jahr stellen: Kann ich um Mitternacht mit Familie und Freunden anstoßen und das Feuerwerk genießen, oder bin ich als Brandlöscher im Einsatz?
Hochheim
Auf die Hochheimer Feuerwehrmänner traf ersteres zu – jedoch konnte von einer geruhsamen Silvesternacht trotzdem keine Rede sein. Sie wurden noch am Abend des alten Jahres und dann in den früheren Morgenstunden des 1. Januars gefordert.
Nach dem ersten Alarm hatten die herbeigeeilten Hochheimer Hilfskräfte noch nicht eingreifen müssen. Die Mitglieder der Technischen Einsatzleitung des Main-Taunus-Kreises, die aus der Wein- und Sektstadt stammen, waren zu einem Brand in einem Bad Sodener Altenheim gerufen worden. Niemand wurde verletzt.
Pünktlich zum Jahreswechsel waren die Hochheimer Feuerwehrleute wieder auf ihren Silvesterpartys eingetroffen. Knapp eine Stunde später war es für sie mit dem Feiern jedoch vorbei: Fußgänger hatten gemeldet, dass eine Straßenlaterne in der Danziger Allee in Brand stehe. Zwei voll besetzte Hochheimer Löschfahrzeuge rückten aus und konnten das brennende Lampengehäuse vom Boden aus löschen. Wie das Lampengehäuse in rund acht Metern Höhe in Brand geraten war, ist nach Angaben der Feuerwehr bisher ungeklärt. Die meisten Feuerwehrleute waren noch auf dem Heimweg von diesem Einsatz, als die Leitstelle in Hofheim erneut Alarm auslöste.
In einem Reihenhausgebiet in der Stettiner Straße brannten drei Autos unter einem Carport. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte standen die Fahrzeuge und der Unterstand in Flammen. Das Feuer drohte auf ein angrenzendes Wohnhaus überzugreifen. Vier Feuerwehrleute zogen Atemschutzgeräte an und bekämpften den Brand mit Wasser aus zwei Strahlrohren. So konnten sie verhindern, dass sich die Flammen ausbreiten. Zum Löschen aller Glutnester mussten zwei Pkw aus den Überresten des Carports gezogen werden. Dazu setzten die Helfer die Seilwinde eines Feuerwehrfahrzeugs ein.
Bei den Nachlöscharbeiten stellte sich heraus, dass auch ein Stromverteilerkasten in Mitleidenschaft gezogen worden war. Ein Mitarbeiter des Energieversorgers sicherte den Verteiler.
Zwei Autos brannten vollständig aus, auch an dem dritten entstand Totalschaden, ebenso an dem Carport. Einschließlich der Schäden an umliegenden Gebäuden und weiteren Carports wird der Schaden auf bis zu 100 000 Euro geschätzt. Als die Feuerwehrleute ihre Arbeit beendet hatten (um 4.15 Uhr), führte sie der Weg nicht mehr auf ihre Silvesterpartys. Das neue Jahr hatte für sie aufregender begonnen.