Sommernachtfest und Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr

Pressemeldung aus der Hochheimer Zeitung von Manuel Feldmann:

HOCHHEIM – „Hurra, hurra, die Feuerwehr ist da“ – so heißt es in einem Klassiker der Volksmusik, gesungen von den Wildecker Herzbuben. Und natürlich fehlte auch dieser Gassenhauer nicht bei der nächtlichen Playbackshow auf dem Feuerwehrfest der Hochheimer Freiwilligen Feuerwehr am vergangenen Samstag. Diese eine Nacht schlägt sich die gesamte Feuerwehr jedes Jahr nicht nur freiwillig, denn das sind ihre Einsätze ja auch, sondern auch völlig entspannt und in ihrer wirklich freien Zeit um die Ohren. Gerade diese freie Zeit, die ist bei freiwilligen ehrenamtlichen Helfern rar gesät. Insbesondere in den letzten Wochen mussten zahlreiche Keller ausgepumpt und Wetternotfälle gesichert werden – den Niederschlagsrekorden sei Dank. Und wenn die Feuerwehr mal nicht da ist, dann ist es mit dem Hurra auch ganz schnell vorbei, wie es so mancher im gar nicht so vorsommerlichen Juni selbst erlebte.

Glücklicherweise profitierten die Hochheimer von ihrem schon berüchtigten Wetterdusel und es gab kaum Vorfälle innerhalb der eigenen Stadtgrenzen, dafür aber umso mehr Hilfs- und Unterstützungsleistungen für benachbarte Städte und deren Brandwehren.

Das Fest ins Trockene gebracht

Dass so etwas zusammenschweißt, zeigte dann auch der Höhepunkt des Feuerwehrfestes am Samstagabend: Aus fast allen Nachbargemeinden waren Feuerwehrleute angereist, um gemeinsam mit ihren Hochheimer Freunden und Kollegen eine lange Sommernacht zu feiern. Dabei stand das Fest zunächst unter keinem günstigen Stern, denn pünktlich zu Beginn hatte es „Wasser marsch“ geheißen; allerdings von oben. Die Hochheimer Feuerwehr zeigte jedoch, dass Wasser einfach ihr Element ist und brachte das Fest sicher ins Trockene. Im Laufe des Abends wurde dann auch das Wetter passender und die Bierbänke füllten sich.

Mit DJ Kenny entwickelte sich direkt die Stimmung, für die das Sommernachtsfest berühmt ist. Danach ging es mit den Hochheimer Wingertsknorzen und ihrer Märchenwald-Show weiter – mittlerweile auch ein fester Programmpunkt im Hochheimer Festkalender. Doch im Vergleich zur anschließenden Show waren sie alle nur Vorarbeiter und Anheizer für das Publikum, denn auf die legendäre Playbackshow ihrer eigenen Feuerwehrfrauen und -männer freuten sich die Gäste natürlich am meisten: Los ging es passend zur Fußballeuropameisterschaft mit Mark Forster und seinen EM-Hits. Mit Baseball-Mütze, Hornbrille und Hipster-Bart, war die Ähnlichkeit zum Original fast umwerfend. Doch Feuerwehrmann Niklas Kunz sollte im Laufe des Abends noch zeigen, dass er auch in weitere Rollen schlüpfen kann. Die Scorpions mit „Wind of Change“ befeuerten die Stimmung dann weiter, um die Bühne im Anschluss an den Altmeister zu übergeben. Joe Cocker war schon sehnsüchtig erwartet worden und genehmigte sich bei aller Aufregung dann doch erst mal ein Gläschen Scotch auf der Bühne. Bei Hits wie „With a little Help from my Friends“ und „Unchain my Heart“ war die Stimmung dann regelrecht am Brodeln. Zu “You can leave your Hat on”, bekam er dann Gesellschaft von drei kurz-rockigen Tänzerinnen hinter einem durchsichtigen Bettlaken. Natürlich trug es zur allgemeinen Erheiterung bei, als dann beim „Lichten des Vorhangs“ zwei von den Dreien nur „falsche“ Tänzerinnen waren. Die Wildecker Herzbuben und Wolfgang Petry vervollständigten die Show und zeigten, mit wie viel Humor und Lockerheit die Hochheimer Feuerwehrfrauen und -männer bei ihrem Ehrenamt dabei sind.

Ganz im Zeichen der Familie

Am Sonntagmorgen ging es dann nach einer sehr kurzen Sommernacht zum zweiten Teil des Festes über. Statt Partyvolk war am Sonntag die Familie im Fokus: Eine Atemschutz-Ausstellung für technikbegeisterte Väter, Feuerwehrautos und -helme zum Anfassen für die Feuerwehrleute von morgen und eine Löschdemonstration zum Staunen für die ganze Familie. Als dann ein extra gebautes Holzhäuschen mitten auf der Massenheimer Landstraße in Flammen aufging, blickten alle Augen wie gebannt nur noch auf die lautstark mit Martinshorn anrückende Jugendfeuerwehr. Während diese dann in Windeseile den Brand mit drei Wasserschläuchen löschte, wurden zwar auch ein paar Zuschauer nass, doch manche der jüngsten Zuschauer schienen dies kaum zu merken: Ihre Augen funkelten vor Begeisterung und in den Kinderköpfen schien sich der erste große Berufswunsch zu bilden: Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau.